Iserlohner Kreisanzeiger, 17.05.1994 - Leserbrief
Zum Thema Friedensfest mit Rockmusik schreibt Sabine Malz-Löbbecke, Sonnenweg 4:
Ist das wirklich alles nötig? Muss es über mehere Ausgaben des IKZ einen derart unproduktiven Streit geben?
Natürlich ist es immer ärgerlich, mit lautstarker Musik beschallt zu werden, wenn die Richtung persönlich nicht gefällt. Das trifft für den einen auf Rock-, für den anderen auf Marschmusik, für einen Dritten aus etwas anderes zu. Hohe Schallbelästigung kann gereizt und aggressiv stimmen. Auf die eigene Person beruhigend wirkt da lediglich der Gedanke, dass das, was mich selbst stört, offenbar vielen Menschen Freude bereitet. In einem Abstand von vielleicht 10 Metern von dem Haus, in dem ich wohne, finden z.B. Veranstaltungen mit Blechmusikkapellen statt. Und obwohl ich diese Musik nicht schön finde, freut es mich doch zu sehen, wie viele Menschen (auch Kinder) an diesen Tagen ihren Spass daran haben. Das tröstet mich über die "Lärmbelästigung" hinweg.
Das FriedensPlenum bietet an seinem Fest ausser Rockmusik noch viele weitere Angebote wie ein Konzert der HSK-Big-Band, Jonglage, Kinderzauberei, Folklore und was noch zu einem gastlichen Fest dazugehört. Es wäre schön, wenn die Anwohner, denen die lauten Angebote nicht zusagen, an diesen stilleren Stunden vielleicht den Weg auf den Platz an der Bauernkirche finden würden, um dort mit den OrganisatorInnen "ihren Frieden machen" zu können.
Denn die Leute vom Plenum haben viel Mühe, Arbeit und Liebe in die Vorbereitung und Durchführung ihrer Feste investiert. Und natürlich ist es auch frustrierend, dafür öffentlich angegriffen zu werden. Ich bedanke mich jetzt schon bei den Menschen, die es mir durch ihre Anstrengung möglich machen, an einem eh' lauten Wochenende einige Stunden Musik "meiner Richtung" zu hören und bei denen, die darauf mit Toleranz reagieren.