Iserlohner Kreisanzeiger, 19.12.2013
Planungen für Friedensfestival gestartet
Iserlohn. Die Planungen für das 24. Friedensfestival haben begonnen,
Vom 4. bis zum 6. Juli gibt es wieder drei Tage Kultur und Politik an
der Bauernkirche. Der Eintritt bleibt frei, Überschüsse kommen der
Flüchtlingsarbeit und sozialen Projekten zu Gute.
Wie in den letzten Jahren will der Friedensfestival Iserlohn e.V.
besonders lokalen Künstlern eine Bühne bieten. Obwohl es viel Interesse
von weit entfernt wohnenden Acts gibt, werden daher die heimischen Bands
aller Musikrichtungen (außer Coverbands) aufgerufen, das Festival zur
Präsentation ihrer Musik zu nutzen. Es werden noch Bewerbungen in die
Auswahl genommen, die bis zum 31. Dezember eingehen. Es werden
grundsätzlich nur Kosten erstattet, eine Gage gibt es nicht.
Bandinformationen bitte zügig an folgende Email-Adresse senden:
info@friedensfestival.de
Da das Fest ehrenamtlich organisiert wird, sind Leute willkommen,
die einen Beitrag leisten wollen. Wer mitgestalten möchte, kommt ab 7.
Januar dienstags ab 20.15 Uhr im JUZ Karnacksweg 44, Raum 1, vorbei oder
meldet sich bei per Email, um Einladungen zu Treffen von
Vorbereitungsgruppen zu erhalten.
Iserlohner Kreisanzeiger, 14.11.2013
Leserbrief
Betrifft: Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht
Es mag etwas „kleinkariert“ wirken, aber mir ist wichtig
festzustellen, dass ich als Beauftragter des Vorbereitungskreises für
die Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht in lserlohn frühzeitig
alle Fraktionen im Rat der Stadt um ein Gedenkwort gebeten habe. Für
alle Angeschriebenen war klar, dass eine Beteiligung aller Fraktionen
ausdrücklich gewünscht worden ist.
In der Funktion als Beauftragter habe ich die Absage der CDU
verlesen, da die Fraktionen in der Reihenfolge ihrer Größe zu Wort
kommen sollten. Dann habe ich erklärt, dass ich auch bei der
Veranstaltung der CDU gewesen bin.
Ich habe also nicht zentral das Gedenken an zwei Orten, sondern
besonders das Fehlen eines Gedenkwortes aus den Reihen der CDU bei der
Veranstaltung bedauert, für die ich mit zuständig war. Dadurch dass sich
kein Vertreter der CDU für ein Gedenkwort bereit fand, entstand bei
einigen Teilnehmern der missliche Eindruck, dass beim Gedenken an diesen
denkwürdigen Anlass eine unnötige Konkurrenz entstanden sei. Dieser
Eindruck hätte nicht entstehen müssten. Ich habe es schließlich zeitlich
auch schaffen können, bei beiden Veranstaltungen zu sein, obwohl ich
nicht mal eine Einladung erhalten habe, sondern erst kurz vorher aus der
Zeitung von der öffentlichen Veranstaltung der CDU auf dem jüdischen
Friedhof erfahren habe.
Sollte es für die kommenden Jahre eine Bereitschaft zu einer
Beteiligung aller Fraktionen und weiterer gesellschaftlicher Gruppen an
der Vorbereitung einer oder mehrerer Gedenkveranstaltung/en im alten
Stadtgebiet von Iserlohn geben, so wäre es wünschenswert diese
Bereitschaft frühzeitig gegenüber dem bisher aktiven Vorbereitungskreis
von Pax Christi, SPD und FriedensPlenum zu erklären.
Die Ausstellung im Stadtmuseum konnte ja in diesem Jahr auch ein
wichtiger Teil der zentralen Veranstaltung werden.
Detlev Paul, FriedensPlenum
Iserlohner Kreisanzeiger, 11.11.2013
Carl-Heinz Kipper erinnerte auf dem jüdischen Friedhof an die Judenverfolgung
Von Cornelia Merkel
Iserlohn. „Wir wollen alle gemeinsam dafür Sorge tragen, dass so
etwas nie wieder passiert“, betonte Carl-Heinz Kipper auf dem ehemaligen
jüdischen Friedhof am Dördel. Zur Erinnerung an den 75. Jahrestag der
Reichspogromnacht und an die Zerstörung des jüdischen Friedhofs in
Iserlohn im Jahre 1938 trafen sich am Samstag Mitglieder der
CDU-Ratsfraktion und des CDU-Stadtverbandes Iserlohn mit interessierten
Iserlohnern auf der jüdischen Gedenkstätte am Dördel. Ihm stimmte der
stellvertretende Bürgermeister Thorsten Schick zu, der von „einem der
dunkelsten Momente der deutschen Geschichte“ sprach. „Leider bildete
Iserlohn keine Ausnahme.“
Carl Heinz-Kipper erinnerte an die Judenverfolgung in Europa, die
auch in Iserlohn großes Leid gebracht habe. Ab 1936 durften auf dem
jüdischen Friedhof niemand mehr beerdigt werden“, berichtete Kipper. Für
Sophie Dalhaus habe es eine Sondergenehmigung gegeben, weil die
angesehene Kaufmannsfamilie eine wichtige Baustoffhandlung führte. Wie
er weiter berichtete, haben die Nazis den jüdischen Friedhof im Jahr
1945 zerstört. Die Stadt habe bereits 1946 die Grabsteine
zusammengesucht und im Halbkreis aufgestellt und eine Gedenkstätte
errichtet.
„Wir wollen alle gemeinsam dafür Sorge tragen, dass so
etwas nie wieder passiert.“
Carl-Heinz Kipper, Zeitzeuge |
Kipper informierte über die mit den verbliebenen Grabsteinen verbundenen Familiengeschichten und erläuterte die hebräischen Schriftzeichen, so auf den Grabstein des Revolutionärs der jüdischen Gemeinde, Louis Leveritz. Als 12-Jähriger habe er den Brand der Synagoge erlebt und gesehen, wie die Schaufenster der Geschäfte jüdischer Inhaber kaputt geschlagen wurden: Es habe 13 jüdische Geschäfte in der Wermingser Straße, 3 am alten Rathausplatz und 3 an der Unnaer Straße gegeben. Er erinnerte an die Verordnung, dass Juden keine weiterführenden Schulen mehr besuchen durften und dass jüdische Ärzte, Richter und Beschäftigte bei städtischen Behörden ihre Arbeit verloren. 1939 wurden den Juden die Geschäfte „abgekauft“, der Staat hatte die Kaufpreise selbst festgelegt. Nachdem die Käufer das Geld auf den jüdischen Konten eingezahlt hatten, habe der Staat das Geld eingezogen. Kipper erinnerte auch an das Schicksal der Juden, die in der Kluse zusammengepfercht wurden, bevor sie in die Konzentrationslager abtransportiert wurden. Nur wenige seien lebend zurückgekommen.
nachgedacht
Neue Rituale zum GedenkenVon Cornelia Merkel Erstmals gab es am Jahrestag der Pogromnacht neben den
traditionellen Gedenkveranstaltungen am Mahnstein in
Erinnerung an die Synagoge und am Mahnmal für die Opfer des
Faschismus eine Gedenkveranstaltung auf dem jüdischen
Friedhof. Der Zeitzeuge Carl-Heinz Kipper erinnerte dort auf
Einladung der CDU an ein Kapitel, das bisher in dieser Form
nicht bekannt war. |
Iserlohner Kreisanzeiger, 06.11.2013
Viele Jugendliche folgten dem gemeinsamen Aufruf von Pax Christi, SPD und Friedensplenum zum Gedenken an Naziopfer. Appell: Aufrecht und wachsam gegen Verfolgung und Rassismus handeln
Iserlohn. Noch nie gab es so viele Teilnehmer an der alljährlichen Mahnveranstaltung in Erinnerung an die Reichspogromnacht in unserer Stadt. Erfreulicherweise waren am Samstag neben den bekannten Gesichtem älterer Semester auch viele Jugendliche zu sehen, die sich mit Vertretern aus Politik, Kirche und Gesellschaft am Gedenkstein für die ehemalige Synagoge an der Mendener Straße einfanden. Dazu hatten Pax Christi, der SPD-Stadtverband und das Friedensplenum wie jedes Jahr eingeladen. Unter den Teilnehmern war eine größere Gruppe von Jugendlichen, die kürzlich die Gedenkstätten in Auschwitz/ Birkenau besucht hatten sowie Vertreter des Kinder- und Jugendrates.
Steine als Erinnerung für jedes Opfer der Nationalsozialisten
Wo am 9. November 1938 die jüdische Synagoge durch Brandstiftung
vernichtet wurde, erinnerten Werner Morgenbrod (Pax Christi) und Detlev
Paul (Friedensplenum) an die Iserlohner Opfer, die in der Folgezeit
verfolgt, und deportiert wurden und in den Konzentrationslagern der
Nazis umkamen. Gemäß jüdischem Brauch legten die Teilnehmer Steine auf
dem Gedenkstein nieder und erhielten dafür zur Erinnerung Postkarten mit
einer Abbildung der Synagoge, die 1938 niederbrannte. In einem
Schweigemarsch gingen sie dann zum Mahnmal für die Opfer des Faschismus
am Poth. Unterwegs passierten sie die „Stolpersteine“ zum Gedenken an
die Geschäfte jüdischer Inhaber.
Am Mahnmal für die Opfer des Faschismus am Poth erinnerte Werner
Morgenbrod an den Weg, den die Juden damals gingen von ihrer
Zwangsunterkunft in der Kluse zum Bahnhof, von wo aus sie in Viehwaggons
in die Vernichtungslager gebracht wurden und dort umkamen. Er erinnerte
auch an die übrigen Opfer des Faschismus, die Homosexuellen, Roma und
andere. Detlev Paul bedauerte, dass in diesem Jahr an unterschiedlichen
Orten der Opfer gedacht wurde, auch wenn man gar nicht oft genug der
schrecklichen Ereignisse gedenken könne.
Täglich gegen radikale Tendenzen vorgehen
SPD-Fraktionsvorsitzender Mike Janke, Harald Eufinger (Grüne),
FDP-Fraktionsvorsitzender Detlef Köpke und Armin Kligge (Linke) machten
deutlich, dass wir nicht nur an diesem Tag der Opfer gedenken sollen,
sondern jeden Tag dafür eintreten müssen, dass niemand verfolgt werde.
Gegen derart radikale Umtriebe müssen alle „aufrecht, standhaft und
wachsam vorgehen“, forderte Mike Janke.
Vor einem „Rassismus der bürgerlichen Mitte“ gegen Roma und
Flüchtlinge warnte Harald Eufinger. Detlef Köpke nannte die vielen
Zeichen der Erinnerung an die Opfer der Verbrechen. Respekt und
Anerkennung gebühre auch dem Zeitzeugen Carl-Heinz Kipper und seiner
Erinnerungsarbeit an Schulen. Köpke führte auch den in Vergessenheit
geratenen ehemaligen jüdischen Friedhof auf. Die Gedenkveranstaltung
diene der mahnenden Erinnerung. Armin Kligge forderte alles zu tun,
damit so ein Regime nie wieder an die Macht komme. Am Ende legten sie
Kränze nieder und entzündeten Kerzen im Andenken an die Opfer des
Faschismus. cofi
Iserlohner Kreisanzeiger, 06.11.2013
Samstag Gedenken an die Reichspogromnacht
Iserlohn. Die „Stolpersteine“, die entlang der Wermingser Straße an
die deportierten jüdischen Mitbürger erinnern, wurden gestern von
Schülern der 12. Klasse des Friederike-Fliedner-Berufskollegs gereinigt.
Organisiert wurde die Aktion vom Mitschüler Hendrik Bartos, der
Mitglied im Friedensplenum ist. Unterstützt wurde er dabei von seinem
Lehrer Christoph Menne. Bartos wollte damit im Vorfeld des 75.
Jahrestages der Reichspogromnacht am 9. November auf das dunkle Kapitel
auch in der Geschichte der Stadt Iserlohn hinweisen.
Am kommenden Samstag sind alle Iserlohner ab 17 Uhr zur
Mahnveranstaltung eingeladen, die am Gedenkstein für die Synagoge
(Mendener Straße/Ecke Kamacksweg) startet und dann mit einem
Schweigegang bis zum Mahnmal am Poth führt. Anschließend eröffnet
Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens im Stadtmuseum eine Ausstellung.
Diese wurde von den Jugendlichen gestaltet, die an der Gedenkfahrt nach
Ausschwitz teilgenommen haben, die vom Kinder- und Jugendbüro auf
Initiative des Kinder- und Jugendrates organisiert wurde. alu.
Iserlohner Kreisanzeiger, 05.11.2013
Mahnveranstaltung am 9. November
Iserlohn. FriedensPlenum, Pax Christi und der SPD-Stadtverband rufen zur Teilnahme an der Mahnveranstaltung am 9. November auf, die ein Zeichen setzen soll gegen, Rassismus und Gewalt. Gleichzeitig sollen alle aufrecht Denkenden damit zu Zivilcourage und zum Eintreten für Menschenwürde, Toleranz und Respekt gegenüber allen Mitgliedern unserer Gesellschaft aufgerufen werden. „Am 9. November wird es 75 Jahre her sein, dass in Deutschland jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger verleumdet, geschlagen und abgeführt wurden. Mehr als Tausend mussten ihr Leben lassen“, erinnern SPD, Pax Christi und des FriedensPlenums an die Reichspogromnacht. Synagogen wurden niedergebrannt, jüdische Geschäfte zerstört. Ein großer Teil der Bevölkerung schaute dem furchtbaren Treiben der Nationalsozialisten zu- oder schaute weg.
Vernichtungsfeldzug
Mit der Reichspogromnacht am 9. November 1938 begann der Vernichtungsfeldzug gegen jüdische Menschen, dem auch unendlich viele Andersdenkende und Angehörige anderer Nationalitäten zum Opfer fielen.
Schweigegang
Alle Iserlohner sind zur Teilnahme an der Mahnveranstaltung am Samstag, 9. November, um 17 Uhr am Gedenkstein für die Synagoge (Mendener Straße / Ecke Kamacksweg) eingeladen. Nach der Verlesung der Namen der 1943 in Vernichtungslager deportierten jüdischen Mitbürger erfolgt ein Hinweis auf den Eingang zur ehemaligen Synagoge und ein Schweigegang durch die Fußgängerzone, wonach dann am Mahnmal Poth die Organisatoren Mahnworte sprechen und Kränze niederlegen werden. Im Anschluss wird im Museum von Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens eine Ausstellung eröffnet, die von Jugendlichen erstellt worden ist, die an einer Gedenkfahrt des Jugendamtes nach Auschwitz teilgenommen haben.
Dimitrios Axourgos (SPD), Werner Morgenbrod (Pax Christi) und Detlev Paul (FriedensPlenum) rufen zur Teilnahme auf: „Zeigen wir unser Gesicht - auch und gerade mit Blick auf immer wieder spürbare rechtsradikale Tendenzen!“
Iserlohner Kreisanzeiger, 23.10.2013
Bei der vierten Auflage der Konzertreihe standen gleich zwei Bands aus der Region auf der Bühne am Karnacksweg
Von Annabell Jatzke
Iserlohn. Das neue „Zündstoff“-Festival, veranstaltet von den Organisatoren des Friedensfestivals, lockte am Freitagabend zahlreiche Musikfans, egal ob jung oder alt, ins Jugendzentrum am Karnacksweg. Bei der nunmehr vierten Auflage von „Zündstoff“ waren mit „FX 3“ und „FA!L“ gleich zwei erstklassige Bands aus dem heimischen Raum vertreten.
Eintrittsgeld unterstützt einen guten Zweck
Seit nunmehr zwei Jahren wird neben dem Friedensfestival auch noch im
Frühjahr und im Herbst zu der Konzert-Reihe eingeladen, um zum Teil
jungen Nachwuchsbands eine Plattform zu geben, damit sie sich öffentlich
präsentieren können. Auch diesmal konnten sich die Veranstalter über
einen sehr erfolgreichen Abend freuen. „Coole Leute, coole Musik“ - so
fiel das Fazit aus. Natürlich durften auch die politischen Botschaften
zwischendurch nicht fehlen. Zudem wird mit den Eintrittsgeldern noch ein
guter Zweck unterstützt.
Psychedelic Rock, das ist es, was „FX 3“ spielt. Die Formation rund
um Gitarrist Sandor Szabo präsentierte im Jugendzentrum ihr neues Album.
Auf der Bühne, die durch eine außergewöhnliche Lichtshow in Szene
gesetzt wurde, boten Sandor Szabo, Sabine Szabo am Bass und Stefan
Schneider an den Percussions, die bereits durch die Deutschrock-Band
„D-Zug“ bekannt sind, gemeinsam mit Andreas Urbisch am Didgeridoo Klänge
wie aus einer fremden Welt dar.
Die vor fünf Jahren gegründete Spacemusic-Band verstand es, vor dem
heimischen, musikbegeisterten Publikum mit ihrer ganz speziellen Musik
zu überzeugen. Naturinstrumente gepaart mit elektrischen Klängen sorgten
für eine mythische Atmosphäre. Bei sphärischen Klängen und hypnotischen
Rhythmen gingen die Zuhörer mit.
Bevor jedoch „FX 3“ die Bühne rockte, unterhielt eine andere junge
Band, ebenfalls aus Menden. „FA!L“ sprach mit dem dargebotenen
California Punk Rock gerade die jüngeren Besucher an. Der Auftritt in
Iserlohn war in der näheren Umgebung erst einmal der letzte, werden die
vier Musiker doch fortan auf großen Bühnen spielen.
2011 als spontanes Musikprojekt ins Leben gerufen, zeigte sich
schnell das Potenzial des melodischen und energischen Sounds. Mit Songs,
die ins Ohr gehen, wuchs die Fangemeinde zusehends. Sänger und Gitarrist
„M“ riss auch im Jugendzentrum die Fans mit. Komplettiert wird die Band
durch Bassist und Backgroundsänger Jeff, Schlagzeugerin Sylli und den
erst kürzlich dazu gestoßenen Gitarrist und Backgroundsänger Charlie,
bekannt von „Halz Maul und Spiel“.
Alle Musikfans dürfen sich freuen: Die „Zündstoff“-Reihe geht im
kommenden Jahr weiter. Der fünfte Teil steigt im März.
Iserlohner Kreisanzeiger, 17.10.2013
FriedensPlenum möchte beim heutigen Quartiersforum die Grundsätze des Förderprogramms behandeln
Iserlohn. Mit kritischen Fragen zum Verfügungsfonds gehen die Mitglieder des FriedensPlenums in das heutige Quartiersforum in der Südlichen Innenstadt. Der Verfügungsfonds ist ein Klein-Förderprogramm, das im Rahmen des Projektes „Soziale Stadt Iserlohn - Südliche Innenstadt/Obere Mühle“ bürgerschaftlich getragene Projektideen im Stadtteil unterstützen soll. Laut Beschreibung sind damit auch ausdrücklich Nachbarschaftsfeste und interkulturelle Fest gemeint. Hintergrund für Schreiben, das das FriedensPlenum im Vorfeld des heutigen Quartiersforums an das Quatiersbüro gerichtet hat, ist der Umstand, dass die beantragte Unterstützung aus dem Verfügungsfonds für die Hüpfburg beim Friedensfestival abgelehnt wurde. Nun bittet das FriedensPlenum bei dem heutigen Treffen um die Beantwortung des folgenden Fragenkatalogs.
Fragen zum Stand der Dinge und zu den Grundsätzen
Zum Stand der Ausschüttung: Welche Projekte sind in welchem
Umfang gefördert worden? Welche Projekte wurden aus welchen Gründen
abgelehnt? Welche bewilligten Projekte werden wann durchgeführt? In
welchem Umfang sind die städtischen Mittel von jährlich 18.600 Euro
jeweils genutzt worden? Wie hoch ist der Stand der Restmittel in diesem
Jahr? Falls die Summe in den vergangenen Jahren nicht ausgeschöpft
wurde: Welcher Betrag blieb übrig und wie wurden diese Restmittel
genutzt?
Zum Fördergrundsatz, dass Projekte ausschließlich Menschen zugute
kommen sollen, die in der Südlichen Innenstadt wohnen, ein Unternehmen
besitzen oder Immobilienbesitz haben: Wie wurde bei den bisher
durchgeführten Projekten die Einhaltung dieser Bedingung überprüft? Wie
soll ein Veranstalter sicher stellen, dass er diese Bedingung erfüllt?
Zu den Vergabekriterien bei Ausgaben „oberhalb eines bestimmten
Schwellenwertes“ zu dem in Flyern zum Verfügungsfonds gegebenen Hinweis
bei Kauf- oder Mietsachen „Haben Sie dafür drei Angebote eingeholt?“:
Ist die Beantwortung dieser Frage mit „NEIN“ ein Kriterium für eine
Ablehnung von Anträgen? Was bedeutet „bestimmter Schwellenwert“, und wie
hoch ist dieser? Welche Kriterien müssen die Angebote erfüllen, falls
die Einholung dieser drei Angeboten zwingend erforderlich ist? Wer
entscheidet darüber, welches Angebot zum Zuge kommt? Spielen bei der
Entscheidungsfindung regionale Aspekte eine Rolle? Ist es zulässig,
ausschließlich Angebote lokaler Unternehmen beizubringen? Die
„Stadtteilzeitung“ des Quartiersbüros wird von der Firma „Flyeralarm“
(Würzburg) gedruckt. Kann daher im Falle von geplanten Ausgaben für
Druckerzeugnisse von der Einholung dreier Angebote abgesehen werden,
wenn man von vomeherein das Angebot der Firma „Flyeralarm“ in Anspruch
nimmt?
Zum Antragsverfahren: Welche Beratungsschritte müssen Antragsteller
gehen, damit eine Konformität des Projektes mit den Förderrichtlinien
rechtzeitig abgeschätzt werden kann und unsinnige Mühen beim
Antragsteller vermieden werden?
Iserlohner Kreisanzeiger, 17.10.2013
„FX3“ und „Fa!l“ spielen am Freitag im Jugendzentrum Karnacksweg
Iserlohn. Zur vierten Auflage von „Zündstoff" laden das Jugendzentrum
und der Verein Friedensfestival am Freitag, 18. Oktober, ab 20 Uhr ins
JuZ am Karnacksweg ein. Diesmal treten die Gruppen „Fa!l" und „FX3" auf.
„Fa!l" wurde im Frühling 2011 gegründet, die erste EP „EPic” erschien im
März 2012. Gleichzeitig begann „FA!L“ auch, Konzerte zu spielen und
gewann schnell einen großen Fan-Kreis. Im Oktober 2012 kam das erste
Musikvideo zu „You'e Not My Boss” heraus. Im Winter folgten die
Aufnahmen für das erste Album „Don’t Give A Fuck!", das im Mai Premiere
hatte (fail-band.de).
Klänge aus einer anderen Welt versprechen hingegen die fünf Musiker
von „FX3". Eine emotionale Musik, bei der tragende Melodien und
treibende Rhythmen zu einzigartigen Bildern verschmelzen. „FX3" nehmen
das Publikum mit sphärischen Klängen und einer faszinierenden Licht-Show
mit auf eine einzigartige Reise mit (www.fx-music.net).
Einlass zum vierten „Zündstoff" ist um 19 Uhr. Der Eintritt kostet
drei Euro.
Iserlohner Kreisanzeiger, 26.09.2013
Das Organisations-Team lädt zum nächsten Treffen am 1. Oktober im Jugendzentrum am Karnacksweg ein
Iserlohn. Vom 4. bis 6. Juli 2014 findet das 24. Friedensfestival auf dem Platz an der Bauemkirche statt - wie immer „umsonst und draußen“. Dazu lädt der Verein Friedensfestival Iserlohn im Vorfeld am 1. Oktober um 19 Uhr zum nächsten Organisationstreffen im Jugendzentrum am Karnacksweg 44 ein. Schon beim ersten Sondierungstreffen waren 32 Unterstützer gekommen. Nun hofft der Verein, weitere Musik- und Politikbegeisterte dazu zu ermutigen, Erfahrungen im Bereich der Planung, Gestaltung und Durchführung eines Festivals zu sammeln oder bereits vorhandene Kenntnisse einzubringen.
Interessierte Musiker und Bands können ab sofort bis zum 24. Dezember 2013 Bewerbungen einreichen: per Mail an musik(at)friedensfestival.de oder per Post an Friedensfestival Iserlohn e.V c/o JuZ Karnacksweg 44, 58636 Iserlohn. Weitere Informationen finden sich auf der Intemetseite www.friedensfestival.de oder auf Facebook unter www.facebook.com/Friedensfestival.Iserlohn.
Iserlohner Kreisanzeiger, 12.09.2013
Dienstag Orga-Treffen für das Friedensfest
Iserlohn. Einen Überschuss von 3000 Euro hat das Friedensplenum bei seinem 23. Friedensfestival erwirtschaftet. In einer Pressemitteilung bedanken sich die Organisatoren bei allen Gästen für den guten Besuch, der letztlich auch zu diesem finanziellen Erfolg geführt habe, der Erlös wird nun - wie immer - an einen guten Zweck gespendet.
„Sind an einem Punkt, an dem es so nicht weitergeht“
Gleichzeitig ruft das Plenum unter dem Motto „Nach dem Fest ist vor dem Fest“ zur Mitarbeit auf, damit es auch 2014 wieder ein Friedensfestival „umsonst und draußen“ an der Bauemkirche geben kann. Wie schon beim 23. Festival von der Bühne verkündet, braucht das Orga-Team dringend neue Leute, um die Last der Vorbereitung und Durchführung auf mehrere Schultern zu verteilen. „Sicherlich sagen jetzt einige, dass wir jedes Jahr klagen und nicht wissen, ob es ein nächstes Fest geben kann“, heißt es in dem Schreiben. „Aber nun sind wir wirklich an dem Punkt, an dem es so nicht weiter geht. Es darf nicht sein, dass Familie und Beruf durch die Organisation des Festes vernachlässigt werden.“ Wer also Lust hat, neue Ideen in das Festival einzubringen, in kleinen Theaterszenen auf der Bühne mitzuspielen, bei der Organisation von Sanitätern, Hüpfburg und Toilettenwagen zu helfen, die Festivalwerbung in Internet und Zeitschriften zu betreiben, Kuchen zu backen oder den Kuchenstand mit anderen zu organisieren, Anzeigen für die Festivalzeitung einzuholen und Zeitungen/Plakate zu verteilen, selbst Artikel zu schreiben oder Flyer zu gestalten oder einfach Leute kennen zu lernen, die ebenso auch Lust haben, das Festival nicht nur passiv zu genießen, sondern mitzugestalten, ist eingeladen, zum Orga-Treffen am Dienstag, 17. September, um 19 Uhr ins JuZ am Karnacksweg zu kommen.
Iserlohner Kreisanzeiger, 08.07.2013
Das Festival zieht Tausende Besucher an - und doch ist die Zukunft ungewiss
Von Ralf Tiemann
Iserlohn. Als am späten Freitagabend das Klopapier im Toilettenwagen zur Neige ging, hat sich Detlev Paul einfach ans Mikro gestellt und darum gebeten, dass die Leute, die es nicht weit haben, doch schnell mal ein paar Rollen von zu Hause holen. Und das ist es wohl, was das Friedensfest auch nach 23 Jahren ausmacht. Ganz gleich wie groß es noch wird und wie viele Tausend Besucher im Laufe des Wochenendes über den Festivalplatz flanieren und vor der Bühne tanzen - es bleibt immer ein lockeres Miteinander, ein großer, oft improvisierter Spaß, den auch niemand allzu wichtig nimmt. Schon gar nicht, wenn die Sonne scheint und alles so friedlich abläuft wie an diesem Wochenende, an dem die Stimmung eine rekordverdächtige Pracht entwickelte.
Prosecco und Paderbomer
Und das auch, weil sich das Festival immer weiterentwickelt und damit
auch immer mehr Menschen Spaß macht. So gab es dieses Mal neben
Bratwurst und den üblichen afrikanischen, arabischen und veganen Speisen
auch Pasta frisch zubereitet aus der Pfanne und sogar einen Wein- und
Prosecco-Stand. Damit ändert sich natürlich auch weiter das Image des
Festes vom Punk-Festival, bei dem preisgünstiges Paderbomer Bier in
Mengen gekippt wird, zu einem bunten Familienfest, auf dem sich alle
wohl fühlen sollen und dürfen - auch die Grünröcke von der Höhe, die
hier auf dem Weg nach Hause gerne noch einen Scheidebecher nehmen.
Dazu passt das eingeführte Pfandsystem des Festes, das das Gelände
zu einer vergleichsweise ziemlich sauberen und scherbenfreien Zone
macht. Oder dass das Kinderprogramm immer breiter und attraktiver wird:
Bei sommerlichen Temperaturen war der Platz vor dem Stadtmuseum mit
Hüpfburg, Wasserrutsche, Schminkaktionen und vielem mehr wieder fest in
Kinderhand. Gestern wanderten die Kleinen dann sogar geschlossen zur
Hauptbühne, wo „Zaches & Zinnober“ ihren großen Auftritt hatten.
Sketche statt Reden
Und auch die politische Seite des Festivals wird weiter verfeinert.
Wo früher eher dröge Redebeiträge auf wenig Interesse stießen, sorgen
die FriedensPlenums-Mitglieder heute mit Sketchen und Aktionen für
Heiterkeit. Die Palette reicht da von laut und lustig (Detlev Paul mit
dem Schlumpfchor der Versehrten aus Afghanistan) bis klein aber fein
(John Bell hatte NSA-Überwachungskameras an die Laternen montiert).
Und all das macht das Friedensfestival auch nach 23 Jahren zu einem
sehr erfrischend anderen Fest, das aus Iserlohn nicht mehr wegzudenken
ist. Das unterstrich auch Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens, der als
erster Bürgermeister regelmäßig zu den Festgästen gehört. In seiner
Ansprache erklärte er, ihm sei das Friedensfestival ebenso wichtig wie
das Schützenfest, und sich für den Frieden einzusetzen, sei das
Wichtigste, was man überhaupt machen könne. Für ihn sind das wohl keine
leeren Worte, denn er selbst setzt sich auch für den Frieden ein. So
wird er am heutigen Montag um 10 Uhr die Fahne der internationalen
Aktion „Mayors für Peace“ (Bürgermeister für den Frieden) am Alten
Rathaus hissen.
Wir brauchen Leute für unser Orga-Team“, richtete Frank Nitsche vom
Plenum einen ganz anderen Appell an die Festgäste. „Wenn es euch hier
gefällt, dann helft mit, dass es auch ein 24. Friedensfestival gibt!“
Schon jetzt lädt das Plenum zum Vorbereitungstreffen am Dienstag, 17.
September, um 19 Uhr in das Jugendzentrum am Karnacksweg ein.
Mehr Bilder vom Festival gibt es unter www.ikz-online.de.
Iserlohner Kreisanzeiger, 06.07.2013
Seit 23 Jahren zieht das FriedensPlenum am Freitag die Punks aus der Region an
Iserlohn. „Die best organisierten Chaoten von Iserlohn haben wieder zugeschlagen“, ließ Frank Nietsche vom FriedensPlenum gestern beim Start ins Friedensfestival wissen. Die Freude darüber, dass es jedes Jahr tatsächlich wieder klappt mit diesem Friedensfest, stand den Mitgliedern des FriedensPlenums ins Gesicht geschrieben. Zumal sie selbst in Wirklichkeit längst das Stadium der Chaoten hinter sich gelassen haben und - wie so viel andere Organisationen auch - den Mangel an (chaotischem) Nachwuchs beklagen.
Zaches & Zinnober: Traumduo in Sachen Kinderlieder
Viele der Plenums-Aktiven sind inzwischen selbst Mutter oder Vater,
was sich auch auf das Programm auswirkt. Morgen zum Beispiel ist mit
„Zaches & Zinnober“ ein Traum-Duo in Sachen Kinderlieder zu Gast, das
zur familienfreundlich gewählten Nach-Schützenzugs-Zeit um 16.45 Uhr
durchaus weitere Kreise anziehen könnte als das
Friedensfest-Stammpublikum.
Gestern Abend - und das ist gute Tradition beim Festival - gab es
aber wie beim allerersten Mal vor 23 Jahren mit voller Härte was auf die
Mütze: Mit „Fail“ (Punkrock aus Menden), „Fat Belly“ (Punkrock aus
Hannover), „Nitro Injekzia“ (Punkrock aus Berlin) und „Torian“
(Power-Metal aus Ostwestfalen) holten vier Bands zur Eröffnung zum
„pogotauglichen Rundumschlag“ aus. Das Wetter spielte hervorragend mit,
und siehe da: Der chaotische Nachwuchs füllte das Festival-Gelände an
der Bauernkirche, um die Springerstiefel zu schwingen und den
Irokesen-Schnitt zu schütteln. Punk ist eben eine Haltung, die nicht
auszusterben scheint, ganz gleich wie schwer das Plenum es hat,
chaotischen Nachwuchs für die Festival-Organisation zu finden.
„Das Friedensfest ist eine politische Veranstaltung“, stellte Plenums-Mitglied Detlev Paul überdies direkt zu Beginn klar. „Umfairteilung“ heißt das übergeordnete Motto in Zeiten, da laut Festivalzeitung aus der Bankenkrise eine Staatsschuldenkrise wurde, die die Bevölkerung ganz Südeuropas ausbeute. Das Plenum hat aber für die Festtage natürlich auch verstärkt Iserlohner Themen aufbereitet. So auch beim Eröffnungs-Sketch, in dem ein Häuslebauer, der lieber neben einem Atomkraftwerk als neben einer Windkraftanlage leben möchte, in die Irrenanstalt eingeliefert wird. rat
Iserlohner Kreisanzeiger, 05.07.2013
An die 183 Menschen, die seit 1990 in Deutschland von
Rechtsradikalen getötet wurden, erinnerte das Friedensplenum gestern
Abend bei der traditionellen Gedenkstunde am Mahnmal am Poth zum Auftakt
des Friedensfestes. „Justiz und Geheimdienste haben ein gehöriges
Problem, bei den Rechten richtig hinzuschauen“, erinnerte Detlev Paul
vom Friedensplenum an die NSU-Morde und die mehr als zehn Jahre in
falsche Richtungen gehenden Ermittlungen.
Wie die Familien der Opfer darunter gelitten haben, machte der
Vorsitzende des Integrationsrates, Ercan Atay, deutlich, der aus dem
Buch von Semiya Simsek, der Tochter des ersten Opfers, zitierte. Atay,
der 2012 bei der Gedenkveranstaltung in Berlin dabei war, schloss seinen
Beitrag mit dem bekannten Zitat von Albert Einstein „Die Welt wird nicht
bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse
zulassen“.
Armin Kligge von den Linken, der mit Manuel Huff einen Kranz am
Mahnmal niederlegte, wie es auch Michael Lux für das Friedensplenum tat,
betonte, dass „die braune Gefahr“ kleingeredet werde, wenn man sich vor
Augen führe, dass im Schnitt alle sechs bis sieben Wochen ein Mensch von
Rechten ermordet werde. „Und das nicht nur in Ostdeutschland, sondern
auch in NRW und unserer Region.“ So wurde gestern u.a. an Dagmar
Kohlmann erinnert, die 1995 in Altena von dem Neonazi Thomas Lemke
misshandelt und getötet wurde. „Faschismus ist keine Meinung, sondern
ein Verbrechen“, sagte Kligge und mahnte, dass Empörung nicht
ausreiche, sondern ein „entschiedenes Entgegentreten“ angesagt sei.
Das fange, so Detlev Paul, schon bei rechten Aufklebern an: „Solche
Nazi- Propaganda muss im Keim erstickt werden.“ Auch rechte
Schmierereien müssten stets schnell wieder verschwinden. ,JVir müssen
gemeinsam dafür sorgen, dass dieser Ungeist nicht um sich greift.“
tol/foto: michael may
Iserlohner Kreisanzeiger, 02.07.2013
Das Friedensfestival wirbt mit multikulterellen Basar und viel Musik für gerechtere Lebensverhältnisse
Iserlohn. Das 23. Friedensfestival steht vor der Tür. Zur
Festeröffnung am Freitag gibt es eine faustdicke Überraschung: „Fail“
aus Menden werden anstelle der verhinderten „Ironstate“ ab 18 Uhr auf
der Bühne stehen. Sie versprechen nach ihren letzten Auftritten (unter
anderem beim Wispa-Festival) einen furiosen Start in ein ereignisreiches
Wochenende an der Bauemkirche, das schon am Freitag einen ersten
Höhepunkt mit den Power-Metallern von „Torian“ entgegensieht.
Am Samstag wird zunächst mit Spannung erwartet, ob der „D-Zug“ aus
Menden pünktlich in Iserlohn einrollt, spät am Abend rufen „Ivan
Ivanovich & The Kreml Krauts“ zur Ska-Polka-Party. Auch am Sonntag wird
getanzt bis zum Schluss: Wenn „Jaya the Cat“ aus Amsterdam mit ihrem
festivalerprobten Mix aus Reggae, Ska und Punkrock die Bühne entern,
erwartet das Publikum ein fulminantes Finale.
13 Bands spielen ohne Gage für die Flüchttingshilfe
Insgesamt 13 Bands kommen in die Waldstadt, um ein Benefizfestival
vornehmlich zugunsten von Flüchtlingen zu unterstützen. In punkto
Festivalspenden tat sich im letzten Jahr bemerkenswertes: Einige
Flüchtlinge aus Syrien lehnten eine finanzielle Unterstützung für sich
selbst ab, da es den Zurückgebliebenen in Syrien und den angrenzenden
Flüchtlingslagern noch viel schlechter ginge. Konsequenterweise ging
daher ein Teil der Überschüsse aus dem letzten Fest in die Unterstützung
von in Flüchtlingslagern tätigen Hilfsorganisationen.
Das Festivalmotto „Zeit für Umfairteilung“ steht für Fairness und
Solidarität. Umfairteilung bedeutet, dass jede Person und jedes
Unternehmen einen angemessenen Beitrag zur Finanzierung des Gemeinwesens
leistet. Angesichts von Skandalen um Privatleute wie Uli Hoeneß oder um
steuervemeidende Großkonzeme und durch Steuergelder gerettete
Pleitebanken ist das offensichtlich geworden. Auf dem Fest sollen die
Besucher daher ermuntert werden, mit der „Umfairteilung“ selbst
anzufangen. Ob bei der Wahl der Bank oder beim täglichen Konsumverhalten
- jeder kann etwas tun.
Im Zuge der Bundestagswahl sind auch die Politiker aufgerufen, für
gerechtere Lebensverhältnisse hier, in Europa und weltweit zu arbeiten.
Die Antworten der lokalen Bundestagskandidaten zu den Wahlprüfsteinen
des FriedensPlenums sind in der Festivalzeitung und auf „friedensfestival.de“
veröffentlicht. Bis zur Bundestagswahl bliebe auch noch Zeit für die
einzig noch fehlende Kandidatin Christel Voßbeck-Kayser (CDU), ihre
Antworten zumindest für die Veröffentlichung im Internet nachzureichen.
Viele weitere Themen wie Waffenexporte und Bundeswehr werden in Form
von Bühnensketchen, Aktionen, Infoständen sowie in der Festzeitung auf
teils lustige Art angesprochen. Auch Lokalkolorit wie die „Soziale“
Stadt, der Umgang mit der braunen Vergangenheit/Gegenwart und die
Energiewende vor Ort wird nicht fehlen. Dass das FriedensPlenum dabei
den Bau von Windenergieanlagen in Iserlohn befürwortet, ist angesichts
jahrzehntelanger Anti-Atom Aktionen logische Konsequenz.
Der ausrichtende Friedensfestival-Verein freut sich darauf, den
Bankettplatz zwischen alter Stadtmauer und Bauemkirche wieder in einen
multikulturellen Basar zu verwandeln und gemeinsam mit
unterschiedlichsten Künstlern und Besuchern aller Altersklassen ein
tolles Fest zu feiern. Dazu gehören nachtürlich auch die Kinder, für die
es neben dem tollen Kinderland ein besonderes Highlight gibt: Die
legendären Kinderliedermacher Zaches und Zinnober treten am Sonntag
direkt auf der Hauptbühne auf.
Zuletzt sollten zwei Dinge nicht unerwähnt bleiben: Das Fest
finanziert sich fast ausschließlich durch den Verkauf von Essen und
Getränken. Und: Ohne das ehrenamtliche Engagement der Beteiligten würde
es das Fest gar nicht geben. Leute, die mitmachen wollen, sollen daher
in diesem Jahr gezielt angesprochen werden - damit es auch im nächsten
Jahr diese besondere Stimmung zwischen Enthusiasmus und Gelassenheit,
Loslassen und Zusammensein an einem Ort mit besonderem Flair geben kann.
Iserlohner Kreisanzeiger, 30.05./31.05.2013
FriedensPlenum spendet für die Hausaufgabenhilfe
Iserlohn. Gerade wenn es um die Kinder in der südlichen Innenstadt geht, liegt auch dem Iserlohner FriedensPlenum die Arbeit des Sozialzentrums „Lichtblick“ der Evangelischen Versöhnungs-Kirchengemeinde am Herzen. Daher haben die Organisatoren des alljährlichen Friedensfestes am Fritz-Kühn-Platz 400 Euro aus dem Erlös des vergangenen Festivals an das „Lichtblick“-Team gespendet. Ziel soll vor allem die Hausaufgabenhilfe sein. Dörte Knoche und Karin Oteri-Stampe vom „Lichtblick“ haben die Spende am vergangenen Samstag im Rahmen des Frühlingsfestes der südlichen Innenstadt von dem Friedensplenum-Mitglied Marion Bischof entgegen genommen. rat
Iserlohner Kreisanzeiger, 28.02.2013
„Visible Confusion“ ließen es mit Genesis krachen, „Next Try“ beeindruckte mit Eigenkompositionen
Iserlohn. Eine nahezu perfekte Kopie des Originals und gleichzeitig
eine Interpretation mit eigenem Charakter: Was sich geradezu unmöglich
anhört, das haben die Iserlohner Bands "Next Try" und "Visible
Confusion" am Freitagabend im Jugendzentrum am Kamacksweg doch möglich
gemacht. Das vom Friedensfestivalverein organisierte
„Zündstoff“-Festival 2013 bot seinen Besuchern für einen sehr geringen
Eintrittspreis Musik auf allerhöchstem Niveau.
Die Musiker von „Next Try“ nahmen die Zuhörer mit auf eine Reise
quer durch die Musikgeschichte und boten dabei reichlich Raum zum
Mitrocken. Besonders bemerkenswert waren jedoch die selbst geschriebenen
und komponierten Stücke der jungen Band, die in Zukunft sicherlich noch
viel von sich hören lassen wird.
Hits von Phil Collins
Und auch der Auftritt von "Visible Confusion", deren hervorragende
Darbietung der Hits von Phil Collins und Genesis schon längst kein
Geheimnis mehr ist, begeisterte das Publikum. So herrschte während des
gesamten Konzertes eine tolle Atmosphäre.
Und es bleibt zu hoffen, dass es noch viele weitere Konzerte dieser
Art geben wird. Der einzige Wermutstropfen war die relativ niedrige
Zuschaueranzahl, die der perfekten Show nicht gerecht wurde. th
Iserlohner Kreisanzeiger, 21.02.2013
Friedensfestivalverein lädt ins JuZ ein
Iserlohn. Das JUZ und der Friedensfestivalverein laden ein zum „Zündstoff III“ am Freitag, 22. Februar, ins JUZ am Karnacksweg. Diesmal gibt es bekannte Songs aus vier Jahrzehnten. In einem überwiegend englischsprachigen Coverprogramm nehmen die jungen Musiker von „Next Try“ das Publikum ab 20 Uhr (Einlass 19.30 Uhr) auf eine Zeitreise durch die bekannte Rock- und Bluesmusik mit. Songs von „ A“ wie ACDC bis „Z“ wie ZZ Top animieren das Publikum zum Mitrocken und verbreiten gute Laune. Klassiker von Jimi Hendrix sowie Golden Earring’s „Radar Love“ zählen zu den Highlights ihrer Auftritte. Wird es dann bei Songs von „Marius-Müller“ einmal Deutsch, gibt es erst Recht kein Halten mehr. Sie werden aber zunehmend eigenständiger und werden auch einige eigene Songs zu Gehör bringen. Von "Visible Confusion" werden dann anschließend die Hits von Genesis und Phil Collins mit einer Perfektion präsentiert, die atemberaubend ist. Die musikalische Nähe zum Original ist verblüffend. Trotzdem bleibt noch genug Platz zur Eigeninterpretation.